Krav Maga Techniken und jetzt?

Nehmen wir einmal an, du beherrscht alle Krav Maga Techniken auf dem FF. Du hast lange geübt, hast deine ganze Energie auf jegliche Technik gelegt, du hast Gürtel gesammelt und bist wirklich wirklich gut in der Ausführung der Techniken.

Deine Trainingspartner sind mittlerweile Freunde geworden. Vertraute Personen. Ja, sie fordern dich zwar immer wieder heraus, aber sie wissen auch, dich nicht zu verletzen.

Tja, und hier beginnt die Fehlerquelle.

Oftmals sehen wir es als ein Spiel an, jemanden zu entwaffnen oder uns zu befreien. Wir haben uns aus dem Griff befreit und was jetzt?

Wir stehen weiterhin sehr nahe an unserem Trainingspartner. Unserem Freund.

Wir nehmen im Training nicht wahr, daß wir weiterhin in einer Angriffsdistanz sind. Wäre unser Gegner kein Freund…wir würden überrumpelt werden, obwohl wir die Technik doch so gut beherrschen.

Das Problem im Training ist immer, daß wir in einer geschützten Umgebung trainieren. Das ist auch gut so. Auch ist es gut, daß wir es im Training anfangs als Spiel wahrnehmen. Damit sind wir in der Lage, besser zu lernen.

Aber was bringt alle Technik, wenn es an unserer Aufmerksamkeit mangelt?

Noch einmal: wir stehen immer noch NEBEN dem Angreifer.

Wir müssen uns begreiflich machen, daß TRAINING nicht nur die korrekte Durchführung von Techniken bedeutet, sonder v.a. die SCHULUNG unserer Wahrnehmung und Aufmerksamkeit.

Und das ist tatsächlich nicht böse gemeint. Wir vergessen diese Aufmerksamkeit, weil wir in einer geschützten Umgebung trainieren.
Der Mensch ist so.

Aber der Mensch kann sich auch wieder re-fokussieren.

Menschen erwarten immer Techniken, die funktionieren. Sie vergessen aber das Wichtigste: unsere Wahrnehmung und unsere Psyche (darüber schreiben ich das nächste Mal).

Sie sind die Grundpfeiler unserer Selbstverteidigung. Die Technik ist nur ein Werkzeug.

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