Emotionen in der Selbstverteidigung

Womit wir in gefährlichen Situationen mit anderen Menschen am ehesten zu tun haben werden sind unsere Emotionen und die des Gegners. Sie kontrollieren die gesamte Situation und somit auch die Deeskalation.

Und in der Deeskalation werden wir, wenn wir uns nicht vorher schon aus der Situation heraushalten konnten, die meiste Zeit verbringen. Und hier sind wir letztendlich auch am verwundbarsten.

Der Grund dafür habe ich schon genannt. Es sind unsere Gefühle.

Emotionen im Allgemeinen

Wenn ich jemanden frage, ob er sich eher als emotional gesteuert oder als rational gesteuert ansehen würde, antworten die meisten „rational“. 

Emotionalität ist immer noch ein Zeichen von Schwäche für die Mehrheit, gerade wenn es um Diskussionen geht, und sie haben recht. Trotzdem sind wir alle nicht rational gesteuert, sondern emotional. Die Rationalität ist nur unser Beifahrer im Leben. 

Emotionalität ist unser größtes Geschenk und lässt uns kreativ sein. Aber es gibt Situationen, da kann sie auch unsere größte Schwäche werden und in einer eskalativen Situation ist das definitiv der Fall. Lassen wir uns emotional triggern, geben wir dem Aggressor die Begründung, loszuschlagen.

Emotionen in einer Deeskalation

Der Mensch braucht für alles, was er tut, im Leben eine Begründung. Einige davon sind automatisiert (das WC aussuchen) andere durch Manipulation initiiert (zielgerichtete Werbung). Wir brauchen nur eine Behauptung lange genug hören und wir sind überzeugt. Unser Gehirn akzeptiert dann einfach, was es gehört hat, weil unsere Emotionalität nur noch nach der Begründung gesucht hat, diese anzunehmen. Rational wäre es beispielsweise eine Behauptung zu überprüfen, sei es durch Literatur oder durch aufwendige Experimente. Machen wir nicht. 

In einer Deeskalationsphase versucht der Aggressor nun, die Begründung zu finden, loszuschlagen. Er ist emotional gesteuert und unternimmt in dem Versuch auch manipulative Versuche, indem er dich emotional triggert. Zum Beispiel beleidigt er dich oder dir nahe stehende. Vielleicht versucht er durch Schubsen dich zu erniedrigen, damit du emotional überschießt und dich wehrst. 

Es gibt verschiedene Wege, jemanden herauszufordern. Rational gesteuert ist das Ganze allerdings nicht. Ansonsten würde man nämlich herausfinden, dass eine körperliche Auseinandersetzung nur Verletzte gibt. Keine Gewinner und das emotionale Hochgefühl der Überlegenheit ziemlich schnell dem des Schmerzes und der Schuldgefühle folgt.

Aber wie können wir es schaffen, nicht emotional zu reagieren im Falle einer Aggression?

Sich einfach in einer jetzt entspannten Situation zu sagen, dass man ruhig bleiben wird, mag bei einigen wenigen bis zu einem gewissen Grad stimmen. Die Mehrheit hat aber eine wesentlich niedrigere Toleranzschwelle und letztendlich hat jeder Mensch seinen Punkt erreicht, wo die Emotionalität komplett übernimmt. Es bedarf nur den richtigen Trigger.

Letztendlich ist es aber wichtig im Vorfeld solche Auseinandersetzungen zu üben, um seine Toleranzschwelle zu erhöhen und um handlungsfähig zu bleiben, damit man die Situation deeskalieren kann. 

Wir werden Emotionen niemals ausschalten können, aber wir können üben, sie in einem gewissen Maße zu kontrollieren. 

Hierbei ist es u.a. auch wichtig zu wissen, wie es einem selbst heute (und auch jetzt) geht. Wir sind durch unsere Lebensumstände oft am Tag mal stabiler und auch instabiler. Unsere Belastbarkeit wechselt. 

Mit der Erkenntnis, wie es mit unserer Belastbarkeit z.Z. geht, kann uns helfen einen realistischeren Blick auf bestimmte Situationen zu werfen und unsere Reaktionen darauf, erklärbar und mitunter auch kontrollierbarer zu machen. 

Auch ist die Erkenntnis wichtig, dass wir nicht immer eine Meinung richtig ist. Selbst wissenschaftliche Fakten sind für einige Menschen nicht greifbar (man werfe nur mal einen Blick auf die Flat-Earth Community). Lohnt es sich hier, eine nicht zielführende Diskussion emotional weiter anzuheizen? 

Menschen dürfen andere Meinungen haben, die Grenzen des Erträglichen stecken sich die Menschen individuell.

Einzig bei Themen des Rassismus, Antisemitismus, Homophobien u.ä. also Themen, in denen andere Menschen zu Schaden kommen, muss die definitive Grenze des Erträglichen liegen. 

Jeder hat seine Grenze des Erträglichen, aber bis diese erreicht ist, kann man einen langen Weg zurücklegen und sehen, ob die ganze Aufregung Sinn macht. 

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Selbstverteidigungsunterricht und Krav Maga Training sind aus meiner Sicht essentiell. Der Mensch muß in der Lage sein, sich psychisch und physisch zur Wehr zu setzen. 

Nun sind solche Prozesse immer eine Entwicklung, die mitunter lange dauert. In meinen 2 Tage dauernden Seminaren, sollen Sie deshalb zum einen eine Idee bekommen, wie sich sich in Zukunft in ihrem Leben bewegen können und sollten und zum anderen, Konzepte und Prinzipien lernen, die Ihnen helfen werden, Gefahren schon im Vorfeld zu erkennen und zu umgehen bzw. in einer Konfrontation sich besser behaupten zu können.

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