Messerangriffe – Indikatoren vor einem Gewaltausbruch

Messerangriffe

Wenn man sich Messerangriffe ansieht, erkennt man, dass die meisten Angriffe einem ähnlichen Muster oder auch Prozess folgen.

Wenn wir diese Muster/Prozesse verstehen, können wir Angriffe in vielen Fällen erkennen, bevor sie auftreten, um uns entweder aus der Situation vorher schon zu lösen oder um unsere Überlebenschancen zu verbessern im Falle eines Angriffs.

Ich persönlich bin nie der athletische Typ gewesen. Meine Reaktionszeit ist anderen wahrscheinlich unterlegen und auch was meine Beweglichkeit anbelangt, gibt es Verbesserungsbedarf. Was ich aber gut kann, ist entschlossen und schnell in bestimmten Situationen zu handeln, besonders in den Momenten, bevor ein Angriff passiert.

In diesem Artikel möchte ich über vier Dinge sprechen, die bei Messerangriffen häufig vorkommen. Die Identifizierung dieser Dinge  kann uns helfen, solche Angriffe entweder zu vermeiden oder uns in eine günstigere Position zu bringen, um mit dem Angriff besser umzugehen.

Situativ sollte im Unterricht versucht werden, diese Dinge nachzustellen, um ein möglichst realistisches Szenario aufzubauen.

Opferauswahl und -überwachung

Opferauswahl und -überwachung sind zwei Aktivitäten, die ein Angreifer ausüben wird, bevor er einen Angriff einleitet.

Ein Angreifer wird in der Regel mehrere schnelle Blicke in Deine Richtung werfen und oft seine Position in kleinen Schritten verändern, dass es weniger offensichtlich wird, dass er Dich ansieht. 

Er wird seine neuen Positionen also so verwenden, um es aussehen zu lassen, als würde seine Bewegung Dich zufällig in Deinem Blickfeld bringen. Diese Aktion wird als „Target Glancing“ bezeichnet. 

Ein Angreifer wird sicherstellen wollen, dass er das richtige Opfer ins Visier genommen hat; jemand, der sich dessen nicht bewusst ist, beschäftigt ist und nicht so aussieht, als würde er viel Widerstand leisten.

Wenn Dir bewusst ist, dass so ein Prozess gerade stattfindet, dann bewege Dich aus seinem Einflussbereich heraus. 

Dir sollte auch bewusst sein, dass es das „Accomplice Glancing“ gibt, was die Unterstützung des potenziellen Angreifers durch Freunde/Komplizen bedeutet, die sich in unmittelbarer Umgebung aufhalten werden.

Sie kommunizieren über Blicke hinweg, die mitunter weniger gut getarnt sind, als das reine Target Glancing, d.h. sie sind leichter auszumachen.

Umgebung scannen

Angreifer scannen auch immer wieder ihre Umgebung,  um das Vorhanden sein von Strafverfolgungsbehörden wie Polizei o.ä. zu überprüfen bzw. um auch auszuloten, ob es potenzielle Zeugen geben könnte, die im Nachhinein tatsächlich eine Aussage machen würden und den Angreifer vielleicht so gar identifizieren könnten.

Das Problem hierbei ist, dass man keine Fokussierung auf eine bestimmte Person ausmachen kann, sondern dass der Angreifer allgemein die Lage checkt. Sie suchen dann entweder die erwähnten Personen oder überprüfen auch, ob Einstiegs- und Ausstiegswege blockiert sind.

Das Scannen wird aber offensichtlich, wenn jemand hinter sich schaut. Es gibt nämlich nur sehr wenig Gründe, warum man so etwas tut und der prominente Grund ist, zu überprüfen, ob man beobachtet wird.

Kleidungskontrollen und -anpassungen

Viele Messerangriffe beginnen mit dem Zurechtrücken von der eigenen Kleidung, damit man die Waffe besser ziehen kann bzw. dem Abklopfen der Kleidung, um eine Prüfung des Sitzes der Waffe durchzunehmen. 

Das passiert nach dem Scannen der Umgebung und dem Ausmachen des Opfers. 

So ein Vorgang kann mehrere Male wiederholt werden, um sicherzugehen, dass der Standort der Waffe weiterhin richtig ist.

Ein Angreifer mit einem Messer wird es bis zu dem Moment verborgen halten, bis er es nutzen wird. 

Es wichtig hier nicht zu zögern und sich schnellstmöglich aus der Situation zu lösen. Die meisten Menschen, die in einem Kampf erstochen worden sind, haben das Messer noch nicht einmal kommen sehen bzw. haben es noch nicht einmal bemerkt, dass sie gestochen worden sind. Sie glauben größtenteils, dass sie nur geschlagen worden sind. Erst in der Post-Konfliktphase bemerken sie dann Blut und der Schmerz setzt ein.

Wenn ein Messer, auch mehrere Male, „sauber“ das Fleisch durchtrennt beim Stechen, soll es sich wie ein Schlag anfühlen, dass der Griff des Messers dann immer auf die Oberfläche trifft. Schlitzen (Schrägstriche) sollen sich übrigens wie Stromstöße anfühlen.

Der offensichtlichste Indikator in der Prä Gewalt Phase ist aber die Bewegung einer Person. Wenn sich jemand um mich herum bewegt, mich dabei immer wieder ansieht und auch die Umgebung scannt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich in Gefahr bin.

Wenn ich mich jetzt bewege und die Person gleicht sich an, habe ich die Bestätigung und die Aufgabe mich aus der Lage zu befreien bzw., mich bereitzumachen, zu handeln, um zu überleben.

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Selbstverteidigungsunterricht und Krav Maga Training sind aus meiner Sicht essentiell. Der Mensch muß in der Lage sein, sich psychisch und physisch zur Wehr zu setzen. 

Nun sind solche Prozesse immer eine Entwicklung, die mitunter lange dauert. In meinen 2 Tage dauernden Seminaren, sollen Sie deshalb zum einen eine Idee bekommen, wie sich sich in Zukunft in ihrem Leben bewegen können und sollten und zum anderen, Konzepte und Prinzipien lernen, die Ihnen helfen werden, Gefahren schon im Vorfeld zu erkennen und zu umgehen bzw. in einer Konfrontation sich besser behaupten zu können.

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