Leitsätze, Kommentare und Zitate in der Selbstverteidigung

Wir leben in merkwürdigen Zeiten, in denen sich Menschen permanent im Internet aufhalten, Berichte, Meinungen etc. kommentieren und ihre eigenen Interpretationen von sich geben, ohne andere zuzulassen. Dieser Tummelplatz nennt sich „soziale“ Medien und ist mittlerweile nur noch ein großer Topf, in dem ein One-Pot Gericht gekocht wird. Man vermengt alles, bis man keine einzelnen Zutaten mehr erkennen kann und eine Gurke wie eine Karotte aussieht.

Einen großen Aufwand betreiben die Menschen gerne, indem sie Zitate und Leitsätze bringen (z. B.: Bruce Lee und sein „Sei Wasser“ Zitat) oder sie kommentieren auch gerne Optionen/Techniken mit einem vernichtenden „Das klappt nicht.“ oder „Mach das nur, wenn du sterben willst“ o.ä. 

Dabei sind solche Zitate oftmals nur einfache Binsenweisheiten, die einfach unwichtig sind und nicht wirklich weiterhelfen.

Leitsätze, Kommentare und Zitate in der Selbstverteidigung aus meiner Erfahrung

Auch ich habe mich am Anfang von solchen Zitaten und „Leitsätzen“ beeinflussen und inspirieren lassen. Setzt man sie aber mal in den Kontext und überlegt, welche Bedeutung sie in der Realität haben, machen sie schon weniger Sinn.

Natürlich, einige Zitate und Leitsätze sind wahr, aber sie sind nicht hilfreich. Als ich aufwuchs, war der Leitsatz im Training im Judo (ja, ich habe mal Judo gemacht), „je größer sie sind, desto härter fallen sie“. 

Ich bin damit nicht einverstanden. Und wie hilft es mir diesen „Leitsatz“ zu kennen? Ich muss meinen Gegner immer noch zuerst fallen lassen, und er ist immer noch größer als ich. 

Ja, größere Menschen, insbesondere diejenigen, die zudem richtig schwer sind, können es schwerer haben, ihr Gleichgewicht wiederzuerlangen als kleinere, leichtere Menschen, aber das Problem bleibt: Wie bringt man eine größere Person dazu, zu fallen? Das Sprichwort ändert nichts am Problem.

Auch, wie oben erwähnt, ist die Welt der Selbstverteidigung voller unsinniger Kommentare wie „wenn du das machst, bist du tot.“ oder „das funktioniert nicht.“ o.ä. als Reaktion auf jemanden, der ein Video mit einer Abwehrtechnik zeigt.  Das Problem ist, dass nichts tun nur zum prophezeiten Tod führen würde und solche Kommentare deshalb vollkommen sinnentleert sind, v.a., wenn man als Kommentator vollkommen untrainiert ist. 

Was bringen Leitsätze etc.?

Ich bin sicher, dass solche Menschen, wenn sie richtig in diese Technik eingearbeitet worden sind und Konzepte verstanden haben, wie z.B. Angriffe funktionieren, in der Lage wären, sich effektiv zu verteidigen. 

Ich unterrichte Techniken und Konzepte, die ich „bevorzuge“ und für angebracht halte. Ich bleibe nicht auf diesen Techniken etc. sitzen und lasse sie in Stein gemeißelt stehen. Ich überprüfe sie von Zeit zu Zeit und passe sie vielleicht an bzw. verwerfe sie, wenn ich auf eine andere Lösung treffe. Die Realität ist fließend und im ständigen Wandel und so sollten auch unsere Abwehrmaßnahme und Konzept sein.

Sei offen und realistisch, passe dich an.

Ich gucke mir andere Techniken an und beurteile sie für mich, um sie eventuell in mein Repertoire aufzunehmen oder gegen etwas anderes auszutauschen. Es gibt nicht „die“ Technik. Es gibt Optionen und aktive Anpassung durch Bewegungskompetenz und Reaktionsschnelligkeit. 

Daher sollten wir nicht allzu viel Wert auf solche Zitate und Leitsätze legen. Und schon gar nicht destruktiven Kommentaren Glauben schenken. 

Techniken sind immer nur ein Leitfaden, der so oder so angepasst werden muß in einer Realsituation.

Einige der Zitate und Leitsätze sind gut und bergen eine Wahrheit, aber sie ist meistens generalisiert oder nicht mehr up to date. Sucht euch eine Schule, in der ihr Wege gezeigt bekommt, die für euch Infrage kommen. Bleibt realistisch und offen. Die beste Verteidigung ist immer noch die, dass man nicht da ist. 

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Selbstverteidigungsunterricht und Krav Maga Training sind aus meiner Sicht essentiell. Der Mensch muß in der Lage sein, sich psychisch und physisch zur Wehr zu setzen. 

Nun sind solche Prozesse immer eine Entwicklung, die mitunter lange dauert. In meinen 2 Tage dauernden Seminaren, sollen Sie deshalb zum einen eine Idee bekommen, wie sich sich in Zukunft in ihrem Leben bewegen können und sollten und zum anderen, Konzepte und Prinzipien lernen, die Ihnen helfen werden, Gefahren schon im Vorfeld zu erkennen und zu umgehen bzw. in einer Konfrontation sich besser behaupten zu können.

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